Schaurige Geschichten „zwischen den Jahren“
Spukgeschichten am Kamin im Heimathaus Hauenhorst
Bereits zum achten Mal findet am Donnerstag, dem 29. Dezember 2011 um 18 Uhr im Heimathaus Hauenhorst die Veranstaltung „Spukgeschichten am Kamin“ statt. Schon im Jahr 2004 hatte Ludger Quiter, Vorstandsmitglied im Heimatverein Hauenhorst, die Idee, an altes Brauchtum in der Zeit zwischen den Jahren - hier in der Gegend die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr -zu erinnern.
Viele Sagen und Gebräuche ranken sich um diese Tage. Man sollte nichts tun, was nicht unbedingt getan werden musste, zum Beispiel die Wäsche aufzuhängen. In Verbindung mit der um diese Jahreszeit üblichen frühen Dunkelheit und der noch nicht vorhandenen elektrischen Beleuchtung wurden die zwangsläufig anfallenden Mußestunden dazu genutzt, sich vor dem Kaminfeuer zu versammeln und allerlei Schnurren, meistens Geschichten über Spuk und böse Geister zu erzählen. Denn diese, so glaubte man zu früheren Zeiten, waren in diesen Nächten losgelassen und trieben ihr Unwesen.
Und in den Vollmondnächten war die Welt in ein gespenstisches, fahles Licht getaucht. Der einsame Wanderer, unterwegs auf holprigem Karrenweg, hielt die am Wegesrand stehenden Kopfweiden für bedrohliche Geister oder Kobolde. Wenn dann noch von fern her der Ruf eines einsamen Kauzes oder Uhus herüberschallte, über dem Moor die Irrlichter tanzten und die Schatten der Wolken, die vor dem Mond herzogen, bizarre, unwirkliche Muster auf den Boden zeichneten, konnte sich auch der mutigste Mann einer gewissen Angst nicht erwehren.
Die heimelige Atmosphäre am Kamin auf der Tenne des Heimathauses, das Geräusch des lodernden Feuers und die schummrige Beleuchtung sorgen an diesem Abend für die knisternde Spannung früherer Nächte .Die Geschichten und Erzählungen werden von einem Team der Theatergruppe vorgetragen. Erzählweise und Tonfall der Geschichten werden dadurch aufgelockert. Durch die mehrjährige Erfahrung im Laienspiel gelingt es den Erzählern, die Texte eher in Hörspielform vorzutragen und damit wesentlich spannender und unterhaltsamer. Auch werden die Erzählungen überarbeitet oder zum Teil abgeändert und damit auf die Vortragsart der vorlesenden Person abgestimmt. Daher sind die Geschichten nur bei diesen, von der Theatergruppe veranstalteten Abenden zu hören. Begeisterte Rückmeldungen in den Vorjahren zu Stücken wie „Der Taucher“ oder „Der Zauberlehrling“, „Der Schimmelreiter“ und „Die Regentrude“ spornten die Vortragenden weiter an, ihre Erzählweise weiter zu entwickeln.
In diesem Jahr beginnt der Abend mit dem Stück „Die Regenballade“ von Ina Seidel. Die dramatische, plattdeutsche Erzählung „Blinne Marie“ von Karl Wagenfeld, die Spukgeschichten „Der Hund des Geistes“ und Wolfsnacht schließen sich an. Ein weiterer Höhepunkt ist sicherlich die Ballade „Die Füße im Feuer“ von Conrad Ferdinand Meyer, aus dem Jahr 1882. Sie zeigt zum Thema der Folter den Zusammenprall zweier extrem unterschiedlicher Weltsichten.
Für Kinder unter 12 Jahren ist dieser Abend nicht geeignet, die schaurigen Geschichten könnten Ängste entstehen lassen und werden manchmal nur schwer verkraftet.
Für das leibliche Wohl und zur Stärkung werden Glühwein und alkoholfreier Punsch angeboten. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.